Teil 1.2 Gender: Frau
Eine berufstätige Familienmutter hatte einen unerwartet stressigen und langen Arbeitstag. Als sie nach Hause kommt, sagt sie zu ihrem Mann: „Oh sorry, heute ist es echt spät geworden.“ Alternativ könnte sie auch sagen: „Tschuldigung, dass ich erst jetzt da bin; ich hab mich echt beeilt, ging aber nicht schneller.“ oder „Sorry, jetzt hab ich Dich so lange allein mit den Kindern gelassen. Ich bin einfach nicht früher aus dem Büro rausgekommen.“. Vielleicht wird sie nicht das eine oder das andere sagen, sondern mehrere solcher Entschuldigungen gehetzt aneinanderhängen, während sie mit schlechtem Gewissen zu „ihren“ Kindern spurtet, damit die ja nicht zu kurz kommen, nur weil sie neben „ihren“ Familienarbeitspflichten auch noch einen bezahlten Job haben will.
Egal welche Aussage sie in Worten macht, ihr Mann könnte durchaus heraushören, dass sie selbst schuld ist, wenn sie vor lauter „Arbeiten gehen wollen“ mit „ihrem“ Haushalt und „ihren“ Kindern nicht mehr fertig wird.
„Der weiß doch, dass ich heute einen harten Tag hatte – da könnte der doch wenigstens mal was mit den Kindern machen, während ich das Essen richte und die Küche aufräume! Aber nein – da tut sich gar nichts. Mannsbilder!
Ach so, obwohl. Heut hat er ja eh schon auf die Kids aufpassen müssen, weil ich zu spät heimgekommen bin.“